bifa-aktuell | 15.03.2022

Freiburger Energieverbundprojekt eCampus im Stühlinger gestartet

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©Foto: Stadt Freiburg

Die Stadt Freiburg im Breisgau will bis 2038 klimaneutral werden. Der im Aufbau befindliche eCampus Freiburg wird dabei eine wichtige Rolle spielen – und weit über die Stadtgrenzen hinaus zum Vorbild für innerstädtische Gebäude-Ensembles werden

Auf dem innerstädtischen Areal im Stühlinger sollen sechs öffentliche Gebäude – zwei Schulen, eine Kita und drei Rathausgebäude – unterschiedlichen Baualters mit unterschiedlichen Anforderungen der Heizsysteme verknüpft werden. Durch das Projekt soll das lokale Potenzial erneuerbarer Energien bestmöglich ausgeschöpft und effizient genutzt werden.

bifa erstellte im Auftrag und in Kooperation mit dem Gebäudemanagement der Stadt Freiburg sowie mit Unterstützung durch den örtlichen Netzbetreiber das Konzept für den energetischen Verbund. Wesentliche Aufgaben waren Bedarfsanalysen – bilanziell und zeitlich aufgelöst –, die Konzeption und der Vergleich von Lösungsvarianten, die Auslegung der Aggregate und Speichergrößen, der Entwurf einer übergreifenden Regellogik und die Budgetplanung. bifa formulierte daraufhin im Frühjahr 2021 den Antrag an die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI).

Die vorgesehenen Investitionen belaufen sich auf 6,53 Millionen Euro. Das Bundesumweltministerium bewilligte zum Herbst 2021 die Förderung mit rund 5,19 Millionen Euro – das Projekt startete. Freiburg beauftragt bifa nun für eine weitergehende Begleitung und Unterstützung des Förderprojekts.

Der Wärme- und Stromverbund der Liegenschaften umfasst:

  • ein gestuftes Wärmenetz auf zwei Temperaturniveaus zur effizienten Versorgung aller Gebäude
  • ein elektrisches Ringnetz mit Übergabestation, Trafos und Schaltanlage zur gebäudeübergreifenden PV-Stromeigennutzung
  • eine messwert- und prognose-basierte intelligente und übergeordnete Steuerung der Einheiten
  • PV-Anlagen von insgesamt 1,0 MW auf den Dächern von Berufsschulzentrum, Technischem Rathaus und Kita
  • den Ausbau der Geothermie-Nutzung aus Grundwasserbrunnen mittels Wärmepumpen, für deren Betrieb der PV-Strom genutzt wird
  • den Bau einer besonders klimafreundlichen Vanadium-Redox-Flow-Batterie, die die Eigennutzung des erzeugten PV-Stroms rund um die Uhr ermöglicht
  • Wärmespeicher zum zeitlichen Ausgleich von Energieerzeugung und -bedarf

Zusätzlich zu bestehenden Ladestationen wird die Stadt parallel zum Projekt die Infrastruktur für E-Fahrzeuge ausbauen. Deren intelligente Einbindung ist Teil des Projektes. Dadurch entsteht auf dem eCampus eine multisektorale Kopplung von erneuerbaren Energien. Der eCampus wird ein Leuchtturmprojekt und kann als Modell für eine nachhaltige Energieversorgung für viele gewachsene Gebäudeareale deutschlandweit dienen.

Sie wünschen weitere Informationen?
Gerne können Sie mich kontaktieren:
Dr. Wolfram Dietz
wdietz[at]bifa.de

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©Foto: Dietrich, Untertrifaller Architekten/Ramboll Studio Dreiseitl/Stadt Freiburg
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