Hitzerisikomanagement in der Stadt – HEATS
bifa beteiligt sich an der Erstellung einer Planungsgrundlage für ein kommunales Hitzerisikomanagement
Endlich ist es soweit, das auf zwei Jahre angelegte Verbundvorhaben HEATS wurde im Juni gestartet. Ziel des Verbund-Projekts ist es, am Beispiel der Städte Augsburg, Hamm und Zwickau Planungsgrundlagen für ein kommunales Hitzerisikomanagement bereitzustellen und Anpassungsprozesse zu initiieren.
Die Planungen für einen nationalen Hitzeschutzplan der Bundesregierung zeigen die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Thema Hitze in den Städten. Mit dem aktuellen Verbundvorhaben sollen Kommunen dabei unterstützt werden, die Einschätzung und Quantifizierung der objektiven Gefährdung, der Vulnerabilität sowie der Entwicklung integrativer Lösungen und Planungsstrategien zur Anpassung von Stadtstruktur, Wirtschaft und Daseinsvorsorge an den Klimawandel besser vornehmen zu können. Das aktuelle Projekt leistet einen wichtigen Beitrag das kommunale Hitzerisikomanagement an den tatsächlichen Bedarfen auszurichten.
Die Methode zur Identifizierung von Hitzehotspots wurde im Projekt „Abc – Augsburg bleibt cool“ entwickelt – auch hier war bifa beteiligt. Im Projekt HEATS werden nun diese Hotspots mit soziodemographischen Daten aus dem Zensus verknüpft. Damit soll nicht nur die Gefährdung durch Überhitzung im 100 x 100 m Gitter eingeschätzt, sondern auch in dieser Auflösung ermittelt werden, ob bzw. welche vulnerablen Gruppen dort wohnen, um gezielt und passgenau Anpassungsmaßnahmen für diese Menschen planen zu können. Hierzu zählen z. B. eine wohnortnahe Versorgung mit Rückzugsmöglichkeiten bei Hitze (kühle Räume in öffentlichen Gebäuden, Grünflächen usw.). Mit Hilfe einer neu entwickelten themenspezifischen App sollen die Ergebnisse visualisiert und die Bevölkerung dafür sensibilisiert werden. Zudem werden Rahmenbedingungen für eine Datenbank, in die sich hitzevulnerable Personen eintragen (lassen) können, erhoben und diskutiert.
Exemplarisch sollen weiterhin TypvertreterInnen für soziale Einrichtungen wie Altenheime durch mikroskalige, numerische Stadtklimamodelle und weiterführenden Detailstudien (u. a. energetische Gebäudesimulationen) hinsichtlich Gefährdungen im Innen- und im Außenraum analysiert und (bauliche und planerische) Maßnahmen auf Gebäude- und Umgebungsebene zur Anpassung aufgezeigt werden. Projektergebnisse werden in Workshops validiert und für die Fort-/Weiterbildung von Menschen in der Energie-/Klimaschutzberatung aufbereitet. Die Bildung eines Netzwerks mit weiteren Städten ist vorgesehen.
Das Bundesumweltministerium fördert mit der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ das Vorhaben. bifa übernimmt im Rahmen des Projekts die Analyse der Bedarfe für eine nutzerorientierte Technologieentwicklung und unterstützt bei der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.