Ist Wasserstoff aus Textilabfällen eine Option für Bayern?
Textilabfälle müssen verwertet werden
Die Textilindustrie bildet den drittgrößten Industriesektor weltweit und den zweitgrößten Konsumgütersektor in Deutschland. Die Non-Profit-Organisation Textile Exchange ermittelte, dass weltweit weniger als 1 % der Textilabfälle stofflich recycelt werden und prognostizierte für das Jahr 2025 eine Faserproduktion von 132 Mio. t weltweit.
Ab 2025 müssen Unternehmen, die in der EU Textilien in Verkehr bringen, gemäß der Alttextilien-Verordnung den Nachweis der stofflichen oder energetischen Verwertung führen. Insbesondere Natur- und Kunstfasermischungen stellen für die stoffliche Verwertung eine Herausforderung dar.
Wie gelingt die Wasserstofferzeugung aus Textilabfällen?
Dieser Frage geht bifa gemeinsam mit dem Institut für Textiltechnik Augsburg seit Anfang 2022 in einer Studie nach und wird dafür vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, dem Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. und dem vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gefördert.
Angestrebt wird mit dieser Studie die Bestimmung des ökonomischen Potenzials des Textilrecyclings und der Wasserstofferzeugung aus Textilabfällen in Bayern. Hierfür werden u. a. eine repräsentative Textilabfallsortierung zur Wasserstoffpotenzial-Ermittlung durchgeführt und ein verfahrenstechnischer Ansatz zur Reformierung konzeptioniert.