Ökobilanz und Bauchgefühl: Was schnellem Urteil leicht entgeht
Seit mehr als 25 Jahren ist Ökobilanzierung ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des bifa. Neben der Ökobilanz im engeren Sinne gehören zu diesem Bereich auch Variationen wie etwa der Carbon Footprint von Produkten und Unternehmen oder die Ökoeffizienzanalyse.
Die Themen, zu denen am bifa Ökobilanzen erarbeitet wurden, sind äußerst vielfältig. So wurden beispielsweise Photovoltaik-Module, Verpackungen, Strategien der kommunalen Wertstofferfassung, IT-Hardware, Papier- und Klinikprodukte oder innovative Prozess- und Verfahrensvarianten bilanziert.
Wozu der bifa-Text?
In Diskussionen und Gesprächen mit Kunden oder Forschungspartnern begegnen uns immer wieder Fehleinschätzungen, die bei schneller Einordnung von ökologischen Effekten und Ökobilanzergebnissen auftreten. In diesem Text diskutieren wir einige häufiger auftretende Beispiele dieser ökologischen Bewertung „aus dem Bauch heraus“. Unser Ziel ist eine leicht verständliche Versachlichung verbreiteter Fehleinschätzungen mit anschaulichen Beispielen und Hintergrundinformationen. Der Text ist keine Einführung in die Methodik der Ökobilanzierung. Er befasst sich auch nicht mit bilanztheoretischen Fragen, die für uns Experten wichtig, aber für Nicht-Bilanzierer oft etwas anstrengend sind.
Was hätten Sie gedacht?
Wir zeigen Ihnen an den Beispielen Plastiktüten und Seltene Erden, dass der ökologische Stellenwert von Themen dann gerne überhöht wird, wenn sie in der Öffentlichkeit längere Zeit intensiv diskutiert werden. Ebenso weisen wir auf Grenzen hin, die das stoffliche Recycling von potenziellen Wertstoffen aus umweltbezogener Sicht haben kann.
Verpackungen haben heute ein ausgesprochen schlechtes Umweltimage. Ein Kapitel haben wir einer realistischen Einordnung der ökobilanziellen Bedeutung von Verpackungen gewidmet. Außerdem werfen wir einen objektivierenden Blick auf einen der Glaubenssätze im Verpackungsbereich: Mehrweg ist besser als Einweg. Wir zeigen, dass Mehrweglösungen auch schlechter sein können, und warum die Unterschiede zu Einweglösungen oft gar nicht so groß sind.
Die Bedeutung von Gütertransporten für die Umwelt ist nicht zu leugnen, aber wir geben Ihnen auch eine Einordnung ihrer Bedeutung im Rahmen des Lebenswegs von Produkten.
Wir untersuchen den Verdacht der Beliebigkeit von Ökobilanzen und weisen auf die blinden Flecken der Ökobilanzierung hin. Außerdem empfehlen wir, einmal vorgelegte Ökobilanzergebnisse nicht als ewige Wahrheiten zu betrachten.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bestellen Sie den Text unter: www.bifa.de/publikationen/bifa-texte
Die Ausarbeitung dieses bifa-Textes war nur möglich durch die großzügige Unterstützung unseres Fördervereins vf bifa e. V. Wir bedanken uns herzlich für die finanzielle Unterstützung und für die begleitende kritische Diskussion. Außerdem danken wir Dr. Siegfried Kreibe, unseren langjährigen stellvertretenden Geschäftsführer und Kollegen, der den Text, auch aus dem Ruhestand heraus, mit viel Wissen und Humor bereichert hat.
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Gerne können Sie mich kontaktieren:
Thorsten Pitschke
tpitschke@bifa.de