bifa-aktuell | 18.12.2023

Transformation zur zirkulären Wirtschaft im Universitätsklinikum Augsburg

Zirkuläre Wirtschaft: Ein Schlüssel, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen

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©Foto: Universitätsklinikum Augsburg

Bei der Entwicklung von nationalen Nachhaltigkeitsstrategien spielt die Transformation zu einer zirkulären Wirtschaft eine tragende Rolle. Einrichtungen des Gesundheitsdiensts können für eine erfolgreiche Transformation einen wichtigen Beitrag leisten.

Eine Herausforderung für Kliniken steckt im komplexen Abfallmanagement, das mit einer großen Vielfalt und Menge von Abfällen konfrontiert ist und es ermöglichen muss, dass die Abfallerfassung auf engem Raum funktioniert. Die oberste Priorität hat dabei zu jeder Zeit die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. Die Arbeitsprozesse bei der Erfüllung medizinischer Aufgaben dürfen nicht durch die Abfallbewirtschaftung gestört werden. Veränderungen im Abfallmanagement müssen sich deshalb immer an die Anforderungen des medizinischen Personals orientieren und nicht umgekehrt.

bifa unterstützt das Universitätsklinikum Augsburg bei der Weiterentwicklung des Abfallmanagements
Am Universitätsklinikum Augsburg (UKA) entstanden im Jahr 2022 rund 2.700 Tonnen Abfälle, wobei ca. 60 % thermisch verwertet werden mussten. Die bisherigen Untersuchungen zeigten, dass das Abfallaufkommen seit 2014 um ca. 14 % gestiegen ist, was u. a. auf die Erweiterung der Leistungen des UKA und der wachsenden Patientenzahl zurückzuführen ist, wobei das Abfallaufkommen in den letzten Jahren auch stark durch die Effekte der Pandemie beeinflusst war. Außerdem zeigte sich, dass für Gewerbeabfälle eine Getrenntsammelquote von über 98 % erzielt werden konnte. 

Eine Empfehlung von bifa ist es, verstärkt auf Abfallvermeidungsmaßnahmen zu setzen. Es sollte geprüft werden, ob interne Prozesse so gestaltet werden können, dass Klinikabfälle bereits am Abfallentstehungsort vermieden oder für eine stoffliche Verwertung getrennt erfasst werden können. Auch können Möglichkeiten untersucht werden, mit denen medizinische Einwegprodukte durch geeignete Mehrwegprodukte substituiert werden können. Hierbei liegt eine Schwierigkeit darin, dass die Umweltwirkungen von medizinischen Produkten in der Regel nicht bekannt sind und deshalb der Kliniklandschaft die Entscheidungsgrundlagen für eine nachhaltige Beschaffung fehlen. Um Abhilfe zu schaffen, sollte deshalb für einzelne Produktströme der ökologische Fußabdruck ermittelt werden.

Außerdem wurden Teile der Umweltkommunikation untersucht, damit „Nachhaltigkeit“ vom Schlagwort zur gelebten Realität im Klinikalltag werden kann.