Meldung | 20.04.2023

Überprüfung eines Ionisators auf unerwünschte biologische Wirkpotenziale

Die Bosse Design Ges. f. Office Interior mbH & Co. KG hat einen Ionisator entwickelt, mit dem die Raumluft z. B. durch Minimierung von Partikeln in der Luft verbessert werden soll.

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© Foto:Bosse Design und bifa Umweltinstitut GmbH

Überprüft wurde ob die Ionisation der Luft Folgereaktionen auslöst, die zu unerwünscht überhöhten Hydroxylradikalkonzentrationen führt.

Bei der Untersuchung wirkte der Ionisator auf die Luft in einer geerdeten Edelstahlkammer ein. Über zwei zeitgleich betriebene Impinger wurden etwa 1,5 m³ Prüfkammerluft pro Stunde abgesaugt. Die abgesaugte Luft wurde durch Raumluft ersetzt. Rechnerisch ergab sich dadurch etwa alle 2,7 Minuten ein Luftwechsel in der Kammer. Trotz kurzer Aufenthaltszeit der Luft reichte die Einwirkung des Ionisators aus, um sie mit nachweisbaren Mengen an Substanzen anzureichern, die eine Hydroxylradikalbildung zur Folge hatte. Die Anwesenheit von Hydroxylradikalen wird durch den Nachweis eines Farbstoffs (2-Hydroxy-Terephtalat (OHTA)) belegt, der beim Durchströmen der Luft in der Impingerlösung entsteht. In Körperflüssigkeiten gesunder Menschen werden mehrere Hundert μmol/L an Hydroxylradikalen gefunden. Der menschliche Körper ist folglich immer einem deutlich höheren oxidativen Stress ausgesetzt und verfügt über leistungsfähige Minderungsmechanismen. Bei einer Anwendung im Innenraum würde die ionisierte Luft nicht in die Prüfkammer, sondern auf ein meist mehr als 1.000-fach größeres Raumluftvolumen einwirken. Auffallend war, dass bei allen Untersuchungen die OHTA-Gehalte der Proben mit der Probenahmedauer abnahmen.

Die Untersuchung zeigten, dass bei der Luftbehandlung durch die Bosse ION-Cloud nur geringe Mengen an Hydroxylradikale erzeugt werden. Trotzdem ist die Menge an Hydroxylradikalen, die in der Prüfkammer erfasst wurden, um Faktor 10.000 geringer als die Konzentration von Hydroxylradikalen in Körperflüssigkeiten gesunder Menschen.

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