bifa-aktuell | 24.03.2021

Wunsch nach mehr Elektromobilität, aber…

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©Foto: Stadt Zwickau

Mit dem Projekt „Z-MOVE 2025" („Zwickauer Mobilitätsmanagement für berufsbedingte Verkehrsbewegungen 2025") beteiligte sich die Stadt Zwickau mit bifa als Unterauftragnehmer am Wettbewerb „MobilitätsWerkStadt 2025" des Bundesforschungsministeriums (BMBF). Als eine von 50 Kommunen Deutschlands wurde Zwickau mit diesem Projekt von einer Jury ausgewählt. Die einjährige Pilotphase ist jetzt abgeschlossen.

Ziel der Pilotphase war es, nachhaltige, lokal passende Mobilitätskonzepte zu entwickeln und dabei insbesondere den berufsbedingten Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Denn die Wege von, zur und während der Arbeit sind deutschlandweit für zwei Drittel der Gesamtverkehrsleistung von Erwerbstätigen verantwortlich. Das verursacht eine Reihe von Problemen, mit denen die Verkehrsteilnehmer selbst, aber auch Gesellschaft und Umwelt umzugehen haben. Die Zwickauer Mobilitätsakteure aus Stadtverwaltung, Verkehrsdienstleistern, Verbänden, Unternehmen und der Forschung haben sich deshalb zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um gemeinsam in Workshops auf Basis von Verkehrsanalysen und Repräsentativbefragungen neue Lösungen zu entwickeln.

Die Ergebnisse zeigen, dass das innerstädtische Pendlerverhalten nicht losgelöst von umliegenden Regionen zu betrachten ist. Zwickau ist eine Stadt mit Einpendlerüberschuss, d.h. mehr Menschen fahren nach Zwickau, um dort zu arbeiten, als Menschen Zwickau täglich für ihre Arbeit verlassen. Daher wird von vielen Befragten wie Experten die Entwicklung einer lokalen, digitalen Mobilitätsplattform zur umwelt- und vor allem nutzerfreundlicheren Gestaltung der Verkehrsströme und insbesondere der Arbeitswege für sehr sinnvoll erachtet.

Die Befragungen ergaben aber auch, dass über die Hälfte der mehr als 900 Untersuchungsteilnehmer in der Elektromobilität zwar eine interessante Technologie sieht, die einen Beitrag zur Reduzierung der verkehrsbedingten Klimabelastung leisten kann. Gleichwohl herrscht in weiten Teilen des Teilnehmerspektrums noch Skepsis bezüglich der Ladeinfrastruktur sowie des Ladevorgangs, der Anschaffungskosten sowie der Reichweite. Das könnte aber darin begründet sein, dass fast zwei Drittel der Befragten noch nie mit Elektromobilität in Berührung gekommen sind.

Die voraussichtlich ab Sommer 2021 in Phase 2 von „Z-MOVE 2025" zu realisierende, digitale Mobilitätsplattform wird diese Analysen aufgreifen, um nutzergerechte Angebote zu entwickeln und Folgerungen für eine mobilitätsfreundliche Planung entstehen zu lassen.

Sie wünschen weitere Informationen?
Gerne können Sie mich kontaktieren:
Dr. Michael Schneider
mschneider@bifa.de

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©Wie bewerten Sie die Erreichbarkeit Ihrer Arbeitsstätte für die verschiedenen Verkehrsmittel? Grafik: Stadt Zwickau