Energienutzungsplan für die Stadt Fürth
Ein Energienutzungsplan ist ein kommunales Planungsinstrument für Gemeinden und Städte, um den Stand, die Potenziale und die Handlungsmöglichkeiten im Energiebereich zu erfassen.
Für die Stadt Fürth erstellte bifa im Auftrag der Energieagentur Nordbayern GmbH ein detailliertes, georeferenziertes Wärmekataster und ermittelte die Potentiale zur Nutzung regenerativer Energien.
Der Wohnwärmebedarf nach Baualter und Bautyp wurde für alle Wohngebäude der Stadt ausgewiesen. Insbesondere die 2.112 Baudenkmäler im Stadtgebiet wurden gesondert berücksichtigt. Die Verbräuche aller öffentlicher Liegenschaften und der Gebäude der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft wurden in die Kartierung aufgenommen. Als Grundlage für Nahwärmekonzepte wurden verfügbare gewerbliche Abwärmequellen identifiziert.
bifa ermittelte die Potenziale für erneuerbare Energien im Stadtgebiet –in der Wärmeerzeugung im Bereich Solarthermie, Biomasse / Biogas und Geothermie, in der Stromerzeugung mit Dach- und Freiflächen-Photovoltaik, Biogas, Wasserkraft und Wind.
Das größte Ausbaupotenzial im Strombereich liegt in der Errichtung weiterer PV-Dachflächenanlagen auf Wohngebäuden und im Bau von PV-Freiflächenanlagen an Autobahnen und Schienenstrecken. Die Dachflächenanalyse erfolgte auf Basis von 3D-Gebäudemodellen (LoD2). Anhand der Eignung der vorliegenden Dachformen und -Flächen und unter Berücksichtigung von PV-Bestandsanlagen wurde die Potentialanalyse für alle geeigneten Gebäude vorgenommen. Das Freiflächenpotential an Autobahnen und Schienenstrecken wurde flurstückgenau ermittelt und kartiert.
Das größte Ausbaupotential für Wärme liegt in der Solarenergienutzung mittels Solarthermieanlagen auf Hausdächern zur Brauchwarmwasserbereitstellung und zur Heizungsunterstützung. Daneben steht oberflächennahe Geothermie fast im gesamten Stadtgebiet zur Erschließung zur Verfügung. Sie kann als nahezu unerschöpfliche Quelle zur Erzeugung von Nutzwärme mittels Wärmepumpen genutzt werden. Der Ausbau der Tiefengeothermie zur Wärmeversorgung ist dagegen aufgrund der erforderlichen Bohrtiefen investitionsintensiv, und Biogas wird bereits im Istzustand stark genutzt.