Mobilität und Tourismus im Zeichen des Klimawandels
Am 21. Juli 2015 werden in Gmund am Tegernsee die wichtigsten Ergebnisse der Studie sowie praktische Anregungen für Städte und Regionen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und in einem Leitfaden zur Verfügung gestellt.
Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel gehören zu den größten Herausforderungen der Gesellschaft. Betroffen sind unter anderem zwei eng miteinander verflochtene Bereiche: die Freizeit- und Tourismuswirtschaft sowie der Verkehrssektor. In der Studie wurde für beide Branchen aufgezeigt, dass der Klimawandel neben Risiken (z.B. Zunahme von Hitzetagen) durchaus auch Chancen (z.B. neue Angebote) birgt. Allerdings ist den Risiken bislang deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden als den Chancen. Da sich der Klimawandel auch regional sehr unterschiedlich auswirkt, müssen die Anpassungsmaßnahmen insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Räumen differenzieren.
Projektschritte
Das Projekt durchlief mehrere Schritte: Im Rahmen einer Status-quo-Analyse stand zunächst die Betroffenheit der beiden Regionen von den Klimafolgen im Mittelpunkt. Schritt 2 bildeten Experteninterviews, um Chancen und Risiken des Klimawandels einzuschätzen. In der darauffolgenden Workshop-Phase wurden Anpassungsmaßnahmen erarbeitet und bewertet. Für diese sogenannten „Leuchtturm-Ideen“ wurden Projektskizzen erarbeitet, die im letzten Projektschritt ökonomisch und ökologisch bewertet wurden.
Leuchtturm-Ideen für das Tegernseer Tal
Für das Tegernseer Tal wurden gleich zwei Leuchtturm-Ideen weiterentwickelt: Im Angebotsfeed „Immer eine passende Idee“ sollen alle tagesaktuellen touristischen Angebote auf digitaler Basis zusammengeführt werden. Die Plattform soll dazu dienen, Angebote für jede Gelegenheit, jedes Wetter, jedes Alter und jedes Interesse übersichtlich darzustellen sowie Informationen zu einer möglichst klimaneutralen An- und Abreise zur Verfügung zu stellen. Das Mobilitätsprojekt „Fahr M.i.T.“ (= Mobil im Tal) bildet die zweite Leuchtturm-Idee. Ziel ist es, das erste bzw. letzte Glied einer Mobilitätskette zum Zielort bzw. von der Haustür zu einer Haltestelle zu schließen.
Leuchtturmidee für die Stadt Nürnberg
Die Stadt Nürnberg hat ihren Fokus auf mehr Aktivitäten im Grünen und mit dem Fahrrad gesetzt. Zu diesem Vorhaben gehört die Ausarbeitung der Leuchtturm-Idee „Bergstraße 2030“; sie kann von Bewohnern und Touristen genutzt werden und soll als grüner, kühler Pfad durch die Altstadt führen.
Die Anpassung an den Klimawandel ist ein Bereich, der im Vergleich zum Klimaschutz noch recht jung ist. Leuchtturm-Projekte mit Signalwirkung setzen hier an und dienen als Anregung, selbst aktiv und kreativ zu werden. Die Entwicklung der Leuchtturmideen im Projekt war ein Innovationsprozess, in dem über zwei Jahre hinweg trotz unterschiedlicher Sichtweisen und Interessenlagen Wege gefunden wurden, sich gemeinsam auf die Zukunft vorzubereiten.
In der Broschüre „Leuchtturm Klimaanpassung. Mobilität und Tourismus in Zeiten des Klimawandels in der Stadt Nürnberg und im Tegernseer Tal“ (pdf.) finden Sie weitere Informationen zum Projekt.