bifa-Text | 01.03.2010

bifa-Text Nr. 46: IPP-Barrieren und ihre Überwindung: Produkt-Lebenswege und Akteure in der Praxis_PDF

„Welche Chancen bietet uns die Rücknahme gebrauchter Produkte? Wie können wir die Effizienz über die gesamte Wertschöpfungskette steigern?“ Solche Fragen müs-sen sich die Hersteller künftig schon bei der Produkt-Entwicklung stellen. Doch für viele Unternehmen ist eine ganzheitliche, kooperative Produktbetrachtung – also die Zusammenarbeit aller Akteure von der Entwicklung bis zur Entsorgung – noch nicht selbstverständlich. Hier setzt die Integrierte Produktpolitik (IPP) an mit dem Ziel, ökologischen und betriebswirtschaftlichen Nutzen zu schaffen. Welche Barrieren dabei in der Praxis auftreten und wie sie überwunden werden können, das untersuchte die bifa Umweltinstitut GmbH im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums in 50 Unternehmen.

Mit Hilfe von Interviews, Prozessanalysen und Fallstudien wurden Einblicke in die Ursachen von Erfolg und Misserfolg komplexer Projekte gewonnen. Die Ergebnisse werden nun in einem neuen bifa-Text beschrieben.
So zeigte sich, dass Kooperation und Einbeziehung des Produktlebenszyklus’ neue Chancen eröffnen. Dadurch wächst aber auch die Komplexität der Projekte. Für die Unternehmen ist dies eine besondere Herausforderung, denn die Themen sind viel-schichtig und erfordern neues Wissen und das Einbeziehen neuer Akteure. Proble-matisch sind nach den Erfahrungen in großen Unternehmen hier vor allem interne Barrieren wie mangelnde Kompetenz oder Innovationskultur und hohe Renditeer-wartungen. Kleinere Unternehmen sehen Barrieren häufiger „beim Staat“ und anderen externen Faktoren wie die Abhängigkeit von anderen Firmen. Der größte Ein-fluss auf die Umsetzung von IPP wurde aber der Geschäftsführung zugeschrieben.
Günstige Faktoren sind etwa die Zusammenarbeit mit externen Partnern, gute Ver-knüpfung mit Unternehmensstrategien oder auch Engagement, Qualifikation und Motivationskraft einzelner Personen.