bifa-Text Nr. 55: Wertstoffhöfe, Gelber Sack und Wertstofftonne. Eine Ökoeffizienzanalyse für Bayern am Beispiel Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten
Wertstoffhöfe haben in vielen Städten und Landkreisen Bayerns zentrale Bedeutung. Diese Besonderheit der bayerischen Entsorgungsstruktur hat spezifische Vorteile, wird in gewissen Bereichen aber auch immer wieder infrage gestellt.
bifa hat im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit sowie zusammen mit den Projektpartnern ZAK Kempten und der Hochschule Kempten die Ökoeffizienz sowie die Akzeptanz untersucht.
Hoch entwickelte Sortiertechnologien bieten neue Perspektiven bei der Trennung von Wertstoffgemischen. Die Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallrechts forciert die Diskussion über die Einführung der Wertstofftonne. Vor diesem Hintergrund führte bifa in Zusammenarbeit mit dem ZAK Kempten und der Fachhochschule Kempten einen Vergleich des Wertstoffhofsystems mit der Erfassung von LVP im Holsystem und der Erfassung über eine einheitliche Wertstofftonne hinsichtlich Umweltwirkung, Kosten und Akzeptanz bei der Bevölkerung durch. Auftraggeber war das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit.
Durch Einführung der gemischten LVP-Erfassung im Bringsystem und durch die Erfassung im Holsystem lassen sich die Sammelmengen an Wertstoffen im Vergleich zur sortenreinen Erfassung im Bringsystem durch Mobilisierung von Wertstoffanteilen aus dem Hausmüll steigern. Parallel steigt die miterfasste Menge an Hausmüllbestandteilen, die als Reste aus der Sortierung einer Beseitigung zugeführt werden müssen.
Im Rahmen einer quantitativen Befragung zu Akzeptanz und Nutzung wurden über 700 Bürger an Wertstoffhöfen und in Ortszentren zu Nutzerverhalten und Akzeptanz des Wertstoffhofsystems befragt.