Projekt | 10.06.2024

Transformation zur zirkulären Wirtschaft im UK Augsburg

Ein Schlüssel um Nachhhaltigkeitsziele zur erreichen

Bei der Entwicklung von nationalen Nachhaltigkeitsstrate­gien spielt die Transformation zu einer zirkulären Wirtschaft eine tragende Rolle. Einrichtungen des Gesundheitsdiensts können für eine erfolgreiche Transformation einen wichtigen Beitrag leisten.

Eine Herausforderung für Kliniken steckt im komplexen Abfallmanagement, das mit einer großen Vielfalt und Menge von Abfällen konfrontiert ist und es ermöglichen muss, dass die Abfallerfassung auf engem Raum funktio­niert. Die oberste Priorität hat dabei zu jeder Zeit die Si­cherheit der Patientinnen und Patienten. Die Arbeitspro­zesse bei der Erfüllung medizinischer Aufgaben dürfen nicht durch die Abfallbewirtschaftung gestört werden. Veränderungen im Abfallmanagement müssen sich des­halb immer an die Anforderungen des medizinischen Personals orientieren und nicht umgekehrt.

bifa unterstützt das Universitätsklinikum Augsburg bei der Weiterentwicklung des Abfallmanagements Am Universitätsklinikum Augsburg (UKA) entstanden im Jahr 2022 rund 2.700 Tonnen Abfälle, wobei ca. 60 % thermisch verwertet werden mussten. Die bisherigen Unter­suchungen zeigten, dass das Abfallaufkommen seit 2014 um ca. 14 % gestiegen ist, was u. a. auf die Erweiterung der Leistungen des UKA und der wachsenden Patienten­zahl zurückzuführen ist, wobei das Abfallaufkommen in den letzten Jahren auch stark durch die Effekte der Pandemie beeinflusst war. Außerdem zeigte sich, dass für Ge­werbeabfälle eine Getrenntsammelquote von über 98 % erzielt werden konnte.

Eine Empfehlung von bifa ist es, verstärkt auf Abfallver­meidungsmaßnahmen zu setzen. Es sollte geprüft wer­den, ob interne Prozesse so gestaltet werden können, dass Klinikabfälle bereits am Abfallentstehungsort ver­mieden oder für eine stoffliche Verwertung getrennt er­fasst werden können. Auch können Möglichkeiten unter­sucht werden, mit denen medizinische Einwegprodukte durch geeignete Mehrwegprodukte substituiert werden können. Hierbei liegt eine Schwierigkeit darin, dass die Umweltwirkungen von medizinischen Produkten in der Regel nicht bekannt sind und deshalb der Klinikland­schaft die Entscheidungsgrundlagen für eine nachhaltige Beschaffung fehlen. Um Abhilfe zu schaffen, sollte des­halb für einzelne Produktströme der ökologische Fußab­druck ermittelt werden.

Außerdem wurden Teile der Umweltkommunikation un­tersucht, damit „Nachhaltigkeit" vom Schlagwort zur ge­lebten Realität im Klinikalltag werden kann.