Potentiale bei Abfallbehandlungsanlagen zur Sektorenkopplung - Forschungsprojekt
Abfallverbrennungs- und Bioabfallvergärungsanlagen leisten mit Strom, Wärme und Biomethan einen Beitrag zur Energieversorgung.
Wir analysierten, wie dieser Beitrag zukünftigen Erfordernissen angepasst werden soll und welche Technologiepfade genutzt werden können, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Erarbeitung einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamts
Die ökologische und wirtschaftliche Bewertung der Ansätze im Bereich Sektorenkopplung, CCU und CCS ergibt ein differenziertes Bild: Die strombasierte Wasserstoffherstellung ist erst vorteilhaft für den Klimaschutz, wenn der Anteil erneuerbarer Energien im Stromsektor deutlich steigt – nur dann kann die geminderte Stromnetzeinspeisung der Anlagen vorrangig durch erneuerbare Stromquellen im Netz abgefangen werden.
Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit verbessern
Eine flexible, strompreisgeführte Fahrweise des Elektrolyseurs verbessert Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit. Eine Methan oder Methanolherstellung zeigt sich unter den gesetzten Randbedingungen als wirtschaftlich nachteilig. Um dem Klimaschutz dienlich zu sein, bedarf es auch hier eines gestiegenen Anteils an erneuerbaren Energien im Stromsektor. CCS an Abfallverbrennungsanlagen eröffnet rechnerisch einen deutlichen Beitrag zur Treibhausgasminderung und ermöglicht Negativemissionen. Für Bioabfallvergärungsanlagen wurde eine Umstellung von Strom- und Wärmeerzeugung auf eine Biomethaneinspeisung untersucht.
Die Erkenntnisse sind im Licht des aktuellen Diskurses zu CCS und CCU und der angekündigten Entwicklung einer Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung zu sehen. Unsere umfassende Studie soll in der Reihe UBA-Texte veröffentlicht werden.